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Bildquelle: eigenes Bild

Die verrückte Illusion: Die Geschichte und Funktionsweise der Müller-Lyer-Täuschung

Titus
Lesezeit: 3 Minuten

Du kennst das sicher auch: Manchmal spielt unser Gehirn uns einen Streich und lässt uns Dinge sehen, die gar nicht so sind, wie sie scheinen. Eine dieser faszinierenden optischen Täuschungen ist die Müller-Lyer-Illusion. Lass uns einen Blick darauf werfen, wie sie entdeckt wurde und wie sie funktioniert.

Die Geschichte dieser Täuschung reicht zurück bis ins späte 19. Jahrhundert. Ein kluger Kopf namens Franz Carl Müller-Lyer aus Deutschland entdeckte diese lustige Sache im Jahr 1889 und erzählte allen davon. Interessanterweise war er nicht der erste Mensch, der sie bemerkte. Ähnliche Täuschungen wurden bereits im 16. Jahrhundert von einem Künstler namens Albrecht Dürer dokumentiert. Aber Müller-Lyer war derjenige, der sie so richtig untersuchte und berühmt machte.

Die Müller-Lyer-Täuschung...

Die Müller-Lyer-Illusion basiert auf unserer Wahrnehmung von Linien und Pfeilspitzen. Stell dir vor, du hast zwei waagerechte Linien. Beide sind genau gleich lang, keine Tricks. An den Enden dieser Linien sind kleine Pfeilspitzen. Bei einer Linie zeigen die Pfeilspitzen nach innen, als würden sie sich umarmen wollen. Bei der anderen Linie zeigen die Pfeilspitzen nach außen, so als wollten sie sich aus dem Weg gehen. Und jetzt kommt's: Obwohl beide Linien dieselbe Länge haben, sieht die Linie mit den nach innen gerichteten Pfeilspitzen länger aus als die andere mit den nach außen gerichteten.

...und ihre Auflösung

Krass, oder? Aber warum passiert das? Ist unser Gehirn ein bisschen verrückt geworden? Nun, nicht wirklich. Es gibt einen cleveren Trick, den unser Gehirn hier anwendet. Es hat nämlich gelernt, Entfernungen anhand von Perspektiven und gewohnten Mustern einzuschätzen. In der Natur gibt es oft Ecken und Kanten, die Entfernungen verändern können. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Dinge in ihrer natürlichen Umgebung wahrzunehmen.

Stell dir vor, du stehst vor zwei Gebäuden, die gleich weit von dir entfernt sind. Wenn das eine Gebäude einen Vorsprung hat und das andere einen kleinen Balkon, wirst du denken, dass das mit dem Vorsprung weiter weg ist. Das ist ähnlich wie bei den Pfeilspitzen. Unser Gehirn sagt uns: "Hey, die Linie mit den nach innen gerichteten Pfeilspitzen hat mehr Ecken, also muss sie länger sein." Natürlich ist sie es nicht, aber das ist die Botschaft, die unser Gehirn uns schickt.

Es ist auch interessant zu sehen, wie verschiedene Menschen diese Täuschung anders wahrnehmen. Manche Menschen aus ländlichen Gegenden sind weniger anfällig dafür als Stadtmenschen. Warum? Weil unser Gehirn lernt, indem es Erfahrungen sammelt. In ländlichen Gebieten sehen wir oft natürliche Szenen, Bäume, Berge und so weiter. Da gibt es nicht so viele Ecken und Kanten, die unser Gehirn beeinflussen können. In der Stadt hingegen haben wir viele gerade Straßen, rechteckige Gebäude und andere geometrische Formen. Das beeinflusst unsere Wahrnehmung und macht uns anfälliger für solche optischen Tricks.

Die Müller-Lyer-Illusion ist ein faszinierendes Phänomen, das uns zeigt, wie unser Gehirn uns manchmal austricksen kann. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie komplex unsere Wahrnehmung ist und wie sehr sie von unserer Umgebung beeinflusst wird. Also, das nächste Mal, wenn du auf diese Illusion triffst, weißt du Bescheid. Unser Gehirn ist eben manchmal ein kleiner Schelm, der uns gerne mal zum Narren hält.

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